„11. September“ oder „Ein Reh schlägt zurück“.
Die Ereignisse und Bilder des 11.September 2001 sind sicherlich bei vielen Lesern noch deutlich in der Erinnerung. Unser Erlebnis am 11. September 2007 in den Wäldern rund um Thalmassing wird die Welt sicherlich nicht verändern.
Es war ein regnerischer Morgen und die Wahl unseres allmorgendlichen Spazierweges berücksichtigte natürlich die teilweise schlammigen Zustände von Feldern und Wegen. Meine Wahl viel also auf einen Waldweg und über die immer noch recht kurz geschorenen Wiesen entlang der Pfatter. Die feuchte Witterung ließ die Düfte der Wildspuren heute wieder besonders interessant erscheinen. Fee interessiert sich allerdings fast ausschließlich für Hasen, während Uca auch einer Rehfährte mit großer Freude und altersbedingt recht schrillem Spurlaut folgt. Es gilt also: Jaulen zwei Hunde war es ein Hase, jault nur einer, war es ein Reh. Entgegen meiner Vermutung war der Waldweg doch recht schlammig. Die Holztransporter hatten dem Weg übel mitgespielt. Für die Hunde bedeutete dies eine kurze Leine. Die Nasen hingen natürlich beagletypisch dicht über dem Boden. Ab und zu ein kleiner Abstecher nach links und rechts, aber es gab offenbar keine frischen Spuren. Während Fee zielstrebig den Pfatterwiesen entgegenzog, vernahm ich aus Uca’s Nase dieses typisch „Ploppen“ und auch den Ansatz eines Spurlautes. An dieser Stelle querte offensichtlich ein Wildwechsel den Weg. Uca zog nach links in das an dieser Stelle im Unterholz mit dichten Holunderbüschen bewachsene Waldstück. Plötzlich stand, wie aus der Versenkung aufgetaucht, eine ausgewachsene Ricke vor uns. Sie stampfte kräftig mit den Vorderbeinen auf, senkte den Kopf und ging auf die verdutzte Uca los. Inzwischen wendete auch Fee ihre Aufmerksamkeit dem Reh zu. Nur knapp drei Meter trennten die Kontrahenten voneinander. Nach einigen Schrecksekunden wurde diese Unverschämtheit des Rehs natürlich durch lautes, zweistimmiges Bellen quittiert. Das Reh war dadurch nicht zu beeindrucken und kam weiter auf uns zu. Ich zog beide Hunde gewaltsam zurück und erst mein Scheuchen veranlasste das Reh sich zurückzuziehen. Die Hunde beruhigten sich relativ schnell und wir setzten unseren Weg fort. Keine 20 m weiter erfolgte eine erneute Attacke der Ricke auf uns. Sie stürmte aus dem dichten Unterholz und baute sich vor uns auf dem Weg auf. Beide Hunde waren entsetzt und brachten zunächst vor Schreck keinen Laut hervor. Schließlich zog sich das Reh doch wieder ins Dickicht zurück und begleitete uns aber noch etwa 100m in ca. 20m Abstand zum Waldweg. Dann zog sie sich zurück und auch die Hunde gingen wieder zur Tagesordnung über. Der weitere Weg über die Wiesen und am Waldrand entlang verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Mal gab nur ein Hund mal alle beide Spurlaut. – Es gab also auch hier Reh- und Hasenspuren. Leider war kein Fotoapparat dabei.
Was sagen die Beteiligten dazu?
- Herrchen: "Gut, dass es Leinen gibt!"
- Die Hunde:" Gut, dass Herrchen uns beschützt!"